Was hat sich verändert, seit Hawai‘i und die Kultur der Inseln dein Lebensthema sind?
Ich habe mich weiter entwickelt. Auf Hawai‘i habe ich nicht nur eine faszinierende Kultur und eine eigene Medizin mit einem ganzheitlichen Ansatz kennengelernt, sondern auch eine Lebenshaltung, die jedes einzelne Individuum in einen grösseren Zusammenhang stellt – mit der Gesellschaft, mit der Natur und auch mit dem grossen Ganzen, also mit unserem Planeten und letztlich dem ganzen Universum. Wir bestehen ja genau genommen aus nichts anderem als dem Staub erloschener Sterne. Und irgendwann kehren wir wieder dorthin zurück. Das hat mich beeinflusst und gelehrt, weniger Ich-bezogen zu sein. Diesen «Aloha Spirit» versuche ich in meinem Alltag zu leben und mit AlohaSpirit, unserem Zentrum für hawaiische Körpertherapien und Kultur, weiterzugeben.
Was unterscheidet Lomilomi von anderen Massagen?
Lomilomi verbindet Körper, Geist und Bewusstsein. Mit diesem ganzheitlichen Ansatz geht die Körpertherapie genau auf jene Anforderungen ein, die der hektische Alltag im 21. Jahrhundert an uns stellt. Lomilomi bringt uns ins Gleichgewicht mit unserem Innern und unserer Umwelt. Das heisst, wir werden ruhig und gewinnen gleichzeitig an Kraft.
Du hast wissenschaftliche Studien recherchieren lassen, die die Wirksamkeit von Lomilomi belegen. Hat dich das Ergebnis erstaunt?
Nein. In den zwanzig Jahren Tätigkeit als Lomilomi-Therapeutin habe ich immer wieder Rückmeldungen erhalten, die übereinstimmend eine messbare Wirkung der Massage bestätigen. Und zwar nicht nur bei körperlichen Beschwerden, sondern auch bei psychischen und seelischen Herausforderungen bis zu chronischen Krankheiten wie Diabetes. Anders gesagt: Lomilomi ist weit mehr als eine Massage.
Wie bist du überhaupt auf Lomilomi und Hawai‘i gekommen?
Meine Mutter Myra Delaquis hatte vor mir auf Hawai‘i eine Lomilomi-Ausbildung absolviert. Ab 1996 assistierte ich ihre Kurse. Nach mehreren Besuchen auf Hawai’i – anfänglich in Zusammenhang mit meinem damaligen Engagement für Meeressäuger – war auch für mich der Weg klar.
* Kumu = hawaiisch für Lehrerin